Ideenfonds unterstützt vier junge Projekte in Ostdeutschland

Aller guten Dinge sind drei (oder doch vier?) – und so traf sich die Jugendjury am 26.04.2021 um 18:00 Uhr zum dritten Mal zur Bewertung und Förderung weiterer spannender Projektideen.

Die Projekte, so unterschiedlich sie waren, regten erneut packende Diskussionen an, wobei sich die ein oder andere Meinung während des Gesprächs änderte und andere Themen allgemeine Zustimmung bekamen. Welche Themen sind relevant? Wie nachhaltig ist das Projekt? Welche Rolle spielt Repräsentation? Diese und viele weitere Fragen versuchten die Jurymitglieder für die eingereichten Projektideen zu beantworten und einigten sich schließlich nicht eine, nicht zwei und auch nicht drei Projektideen zu fördern.

Gleich vier Projekte überzeugten die Jury mit ihren Ansätzen und so konnten sich am Ende des Abends alle Beteiligten über viele geförderte Ideen freuen.

Das erste Projekt dieser Runde, das eine Förderung erhalten wird, ist der Podcast „diversif table talk“, welcher von dem Kollektiv diversif aus Leipzig initiiert und umgesetzt wird und sich vorrangig mit der Sicht- und Hörbarkeit migrantischer, jüdischer, queerer und PoC Stimmen beschäftigt.

Der monatlich erscheinende Podcast soll dabei Gespräche anregen, zum Austausch und zur Vernetzung motivieren und gleichzeitig viele Perspektiven hörbar machen.

Die Jugendjury war sich einig, dass viele Themen somit zur Sprache kommen und eine Plattform geschaffen wird, die besonders aufgrund des Formats und der Themen für junge Erwachsene vielversprechend ist.

Die zweite geförderte Projektidee ist das antirassistisch-feministische Videoprojekt „being surrounded by white women“ von Arezoo Mohadjeri, welches Themen wie Hautfarbe, Körperbehaarung und Rollenerwartungen aufgreifen und dadurch den Blick und die Eindrücke einer BIPoC Person vermitteln und bestimmte Subjekte enttabuisieren möchte. Die Beschäftigung mit Empowerment und Self-Love als zentralem Aspekt überzeugte auch die Jugendjury, die beeindruckt von dem kreativen Ansatz und den Zielen der Bewerberin war, die mit einem Videoprojekt ein eindrucksvolles Vorhaben beginnt.

Das nächste Projekt zeigt den Lebensweg einer Person, die Zeuge eines diktatorischen Systems geworden ist und die Themen Freiheit, Flucht und alles was damit verbunden ist aus erster Hand erzählen kann. „Unmögliche Träume“ von Adel Kalaf (Pseudonym) soll der Titel eines Romans werden, der seine Fluchterfahrungen schildert und Geschichten aus seinem Leben teilen möchte. Aber auch der Alltagsrassismus, der ihm hier begegnet und das Heimweh, das mit der Flucht verbunden ist, sollen zum Thema gemacht werden und damit einen sehr persönlichen Erfahrungsschatz sichtbar machen.

Last but definitely not least: “Women – Empowerment Muslim Women” – ein Projekt, das durch eine Veranstaltungsreihe  mit Informationsveranstaltungen und Aufklärung zur Stärkung der Beteiligung muslimischer Frauen beitragen soll.

Im Vordergrund steht hier die Sichtbarmachung der Benachteiligung von Frauen mit Kopftuch, die zu Abneigung und Ausgrenzung vor allen Dingen auf dem Arbeitsmarkt führt. Die Jurymitglieder stimmten einstimmig für die Förderung dieses Projekts, da Engagement gefördert und Beteiligung auf politischer Ebene ermöglicht wird.

Gespannt und aufgeregt schauen wir auf die Umsetzung der vielen kreativen und vielversprechenden Ideen der Bewerber*innen und können es kaum erwarten, die Ergebnisse zu verfolgen!