Am 03.09.2021 traf sich die Jugendjury zum ersten Mal in Präsenz in Leipzig, um erneut vielversprechende Projekte zu fördern. Trotz Hürden, wie ausfallende Züge, Zeitdruck und der hybriden Realisierung der Jurysitzung, war die Auswahl der Projekte erfolgreich und so entschied sich die Jury für gleich fünf zu fördernde Ideen.
Das erste Projekt heißt Munter Bunter und dient zur Vernetzung von Kindern und Jugendlichen in der Oststadt in Neubrandenburg. Ziel soll es sein, durch gemeinsames kreatives Schaffen Vorurteile abzubauen und ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten. Mit dem zentralen Treffpunkt „Jugendclub Mosaik“ ist bereits der Ort gewählt, an dem die Kinder Anfang Oktober zusammen unterschiedliche Steine verzieren und markieren und dabei sich selbst, die anderen und die Oststadt näher kennenlernen und mitgestalten können.
Besonders der lokale Aspekt, sowie eine frühe Art von Empowerment überzeugten die Jugendjury zur Förderung der Idee.
Von einem bunten Projekt zum nächsten: Gemeinsam sind wir bunt ist ein Kunstprojekt der Künstlerin Aya Assane Sharba, die zusammen mit den Menschen in Waren, Mecklenburg-Vorpommern die Vielfalt der Stadt sichtbar machen möchte.
Vor der Arbeit am Mosaik sind dafür die Menschen ins Café International eingeladen um sich auszutauschen, sich kennenzulernen und gemeinsam Ideen für die Umsetzung des Mosaiks auf dem Café Vorplatz zu sammeln.
Durch das Mosaik und die künstlerische Arbeit wird nicht nur die Relevanz für lokale Einwohner*innen betont, sondern auch die Stadt nach außen hin repräsentiert. Diese doppelte Repräsentation hat die Jugendjury gerade durch dem Aspekt der Nachbarschaftsarbeit sehr überzeugt.
Mit Workshops, Veranstaltungen und anschließender Demo steht bei The future is intersectional – queer liberation Empowerment und Vernetzung im Vordergrund. Die queer-aktivistische Aktionsgruppe Queering Default aus Leipzig verknüpft dabei die Thematik von Machtgefügen mit gesellschaftlichen Themen, wie Be_Hinderung, Neurodiversität, Umweltaktivismus, Handlungsfähigkeit in politischer Organisierung, sexualisierter Gewalt in queeren Räumen und Empowerment von trans*, inter* und nicht-binären Personen. Ziel soll es sein Bildungswege zu schaffen, die für globale und strukturelle Weiterentwicklung sorgen, indem Bezug zueinander hergestellt und miteinander und voneinander gelernt wird.
Die nächste geförderte Idee ist das Projekt Theater Change von Eric Noel Mbiakeu aus Brandenburg an der Havel. Mit dem Ansatz strukturellen Rassismus und die Fluchtbiographie durch Theater darzustellen, sollen betroffene Stimmen sichtbar gemacht werden. Die drei jungen Menschen, die das Projekt leiten, haben dabei einen direkten Zugang zu den Themen und können sich mit der Thematik identifizieren. Die Jugendjury hat sich entschieden dieses diversitätssensible Projekt zu fördern, da hier Lebensrealitäten sichtbar gemacht werden, die oft unsichtbar bleiben.
Last but definitely not least: Ein Beat, ein Lied, ein Mensch ist eine Idee von Abdulhakim Damar aus Schönebeck, die für die örtliche migrantische Hip Hop Community weiterführend sein soll. Mit der Schaffung eines musikalischen Fundaments sollen lokale Musiker*Innen unterstützt und gepusht werden. Da durch Rapmusik in seinem Viertel viele Menschen zusammengebracht werden, sollen die von ihm erstellten Beats lizenzfrei zur Vernetzung möglichst vieler Menschen dienen.
Die Jugendjury freut sich dieses Mal viele regionale Projekte aus verschiedenen Ecken fördern zu können und bleibt gespannt auf die Ergebnisse!