Ende November organisierte die Initiative DecolonizeZoo eine Aktionswoche, um auf die „blutige Vergangenheit“ des Leipziger Zoos aufmerksam zu machen und die fehlende Aufarbeitung dessen. Anna aus der Untergruppe NoZoo wurde von JUGENDSTIL* gefördert und hat nach der Aktionswoche mit uns über das Projekt gesprochen.
Wie bist du auf deine Idee gekommen?
Meine Idee war eine künstlerische Intervention. Diese Aktion war inspiriert von einer indigenen Person, die mit ihrer traditionellen Kleidung, getränkt in Kunstblut, zu der Met Gala Veranstaltung 2021 in den USA gegangen ist. Leider ist das Bild gephotoshopt worden, ist aber sehr ausdrucksstark und sinnvoll als Protestmittel gegen Kolonialismus und Neokolonialismus. Ich hatte einfach mal Lust, kreativ meine Wut auszudrücken, und dies so, dass weiße Leute gewissermaßen gezwungen sind, aufmerksam zu werden, um meine Darstellung zu verstehen. So habe ich allmählich das Konzept entwickelt.
Wie hat die Förderung geholfen?
Die Förderung hat mir dabei geholfen, Bi_PoC, die während unseres Protests Beiträge gehalten haben, eine Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit geben zu können. Arbeit von Bi_PoC muss bezahlt werden, sie ist ein kostbares Gut.
Was sind die nächsten Schritte?
Die nächsten Schritte für mein Team von NoZoo wäre es, Portraits von einzelnen Bi_PoC anzufertigen und intensiv über ihre Geschichte zu erzählen. Wir überlegen auch weitere Möglichkeiten für öffentliches Gedenken zu schaffen. Auf unserer Ideenliste steht recht viel drauf.
Was ist deine Motivation für deine Arbeit?
Die Liebe, Weisheit und Kraft meiner Vorfahren bestärkt mich darin, gegen die vorhandenen Missstände durch den Zoo vorzugehen und gleichzeitig die gequälten Seelen durch den Zoo zu ehren und ihnen ihre Würde wieder zurückzugeben.
Der Zoo ist Teil einer menschenverachtenden Ideologie, die es zu stürzen gilt – Rassismus.
Instagram: @DecolonizeZooLE